Diesem Buch ist eine lange Zeit der Praxis, Reflexion und Diskussion vorangegangen. Initial erschien es mir zunächst wichtig, die Bedeutung des Entrepreneurships für Kreative hervorzuheben, damit verständlich wird, dass Talent und künstlerischer Output allein für nachhaltigen Erfolg nicht ausreichen. Vielmehr bilden drei elementare Skills die Basis für ein erfolgreiches Dasein als Selbstständige: Kontinuität, Kreativität und Weiterentwicklung.

In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass wir diesen Dreiklang nicht mehr allein für unser eigenes Vorankommen nutzen können, sondern die wachsende Bedeutung eines kollektiven Mindsets integrieren müssen. Nur im Bewusstsein für die Gemeinschaft und deren Bedürfnisse sollten jetzt und zukünftig Entscheidungen getroffen werden.

Jede individuelle Aktion hat Auswirkungen aufs Kollektiv, dessen Teil wir alle sind. So gilt es mehr denn je, neu entstehende Netzwerke zu nutzen und Erfolg als gemeinsame Errungenschaft zu verstehen.

Welche Haltung braucht es, um den notwendigen Wandel hin zur Reduktion nicht als Einschränkung, sondern als Bereicherung zu begreifen? Eine positive Einstellung kann nur spürbar werden, wenn die dahinterliegende Absicht stärker ist als der vordergründige Verzicht: Die Zeit des Ego-Shooter-Daseins ist vorbei, Strukturen und Werte­systeme verändern sich gerade grundlegend.

Für jede Einzelne von uns bedeutet dies, dass sie neben ihrer fachlichen Exper­tise insbesondere aufgrund eines „greater good“ erfolgreich ist. Anders gesagt: Wenn es hinter einer Kreativen oder einer Marke kein 
„greater good”, kein Feuer, keine Community und keinen Willen zur gemein­samen Revolution gibt, berührt sie uns immer weniger.

Das soll jedoch nicht heißen, dass wir uns selbst per se hinten anstellen, 
denn ein funktionierendes und stabiles Selfleadership ist Grundvoraus­setzung, um ein Kollektiv überhaupt akzeptieren, tragen und etwas 
Wertvolles dazu beisteuern zu können.

Aber wie lautet eigentlich unsere gemeinsame Botschaft? Inwieweit 
hat sich unsere Haltung im Zuge der vergangenen Jahre verändert? 
Welche Werte sind uns heute wichtig?
‍
Corona hat dafür gesorgt, dass wir in der Kontinuität verhaftet waren. Unsere Räume wurden immer enger, wodurch die Kreativität ins Stocken geriet. Davon müssen wir uns freischwimmen und uns bewusst dekon­struieren, um uns dem Wandel entsprechend neu zu konstruieren.
‍
Für mich persönlich bedeutet das, ein Feuer der Sinnhaftigkeit des
verantwortungsvollen Handelns für einen höheren Zweck zu entfachen. Nur über diesen Ansatz und den daraus entstehenden Vibe kann eine der „neuen Welt“ entsprechende Form der Kreativität wieder frei 
fließen – eine Kreativität, die vielleicht ganz anders aussieht als die, 
die wir bisher kannten.

Ganz bestimmt aber wird sie unsere intrinsische Motivation wieder 
triggern, jenen Funken, der den Startschuss unserer Karriere einst entzündete und der womöglich durch ein zu langes, oft unbewusstes Fast-Consumer- und Follower-Dasein erloschen ist. Befreien wir uns 
vom vermeintlichen Need des Marktes und kommen über Bewegung, Verbindung und Aktion in unsere kreative Fülle.
‍
Meine 20 Essenzen unterstützen dich dabei, das nötige Vertrauen in dich selbst zu stärken und den Mut und die Haltung zu entwickeln, die notwendig sind, diesen Weg zu gehen und Transformation als generelle Haltung einzunehmen. Je nach aktuellem, persönlichem Stand können 
sie von unterschiedlicher Bedeutung sein. Sie haben meine Arbeitsweise geprägt und werden mich und mein Umfeld und hoffentlich auch dich 
als Leserin erfolgreich in die Zukunft tragen.

Nina Klein